Es ist eine Szene, die nicht nur Bayern-Fans noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Als Thomas Müller am Samstagabend in der 84. Minute gegen Borussia Mönchengladbach ausgewechselt wurde, erhob sich das gesamte Publikum.
War das Müller-Spalier erlaubt?
Und: Viele Ersatzspieler und Staff-Mitglieder des FC Bayern bildeten für den Rekordspieler ein Spalier. Müller klatschte bei vielen ab, bekam Applaus und auch zahlreiche liebgemeinte Schläge ab.
Viele Beobachter fragten sich dabei: War das geplant? War der Schiedsrichter informiert? Und lief das alles eigentlich regelkonform ab?
Bayern-Spalier für Müller war spontan
SPORT1-Informationen zufolge war das Schiedsrichter-Team von der spontanen Aktion der Bayern überrascht worden. Im Vorfeld hatte niemand mit dem DFB, der DFL oder den Unparteiischen gesprochen.
Aber: Trotz der vielen Menschen auf dem Platz drückten Schiedsrichter Sven Jablonski und sein Team ein Auge zu.
Es sei eine spontane Aktion gewesen, der er nicht im Wege stehen wollte, erklärte der Referee nach der Partie SPORT1. Als Unparteiischer habe man in solchen Dingen durchaus einen Ermessensspielraum.
„Wir haben später einfach ein bisschen was hinten draufgepackt“, sagte Jablonski. Soll heißen: Er ließ die wenigen Minuten, die durch die Müller-Auswechslung „verloren“ gegangen waren, nach der 90. Minute einfach nachspielen.
Normalerweise droht eine Strafe des DFB
Der DFB regelt natürlich ganz genau, was normalerweise passiert, wenn ein Teamoffizieller, ein Einwechselspieler oder gar „Drittpersonen“ das Feld betreten.
Der Schiedsrichter muss – sofern noch nicht geschehen – das Spiel unterbrechen und die betreffende Person vom Feld verweisen.
Danach muss eine Strafe ausgesprochen werden. Allerdings erwähnt Regel 3 explizit, dass diese angemessen ausfallen muss.
Ein Spalier für eine Legende wie Müller hat natürlich keine Sanktion verdient.